Vorsatz 2023: Öfter mal EU- und GF-Versicherung einsetzen
Spezialisierung schlägt Bauchladen, lautet eine gängige Meinung in der Vermittlerschaft. Doch was ist, wenn man „wirklich nix außer Arbeitskraftabsicherung kann“? Das fragt sich Versicherungsmakler Philip Wenzel in seiner neuen Kolumne – und hat da so eine Idee.
Das Jahresende lässt einen ja immer wieder Altes hinterfragen und neu bewerten. Und da sich 2022 teilweise angefühlt hat, als wäre man ein Einbrecher, der bei „Kevin – Allein zu Haus“ versucht vom Keller auf den Dachboden zu kommen, sollten wir ruhig mal so richtig alles in Frage stellen.
In den vergangenen Jahren war es durchaus die gängige Meinung in der Vermittlerbranche, dass eine Spezialisierung immer besser sei, als der „Bauchladen“. Jetzt zeigt sich aber, dass jeder, der auf Finanzierungen spezialisiert ist, vor einem eher herausfordernden Jahr stehen dürfte – während sich der „Bauchladen-Makler“ dann halt auf andere Bereiche konzentriert.
Da ich aber maximal inselbegabt bin und wirklich nix außer Arbeitskraftabsicherung kann, muss ich eben versuchen, mich anders breiter aufzustellen. Und eine Möglichkeit wäre, nun endlich mal auch die Erwerbsunfähigkeits- (EU) und die Grundfähigkeitsversicherung (GF) öfter einzusetzen.
Eine GF könnte in vielen Fällen tatsächlich eine Unfallversicherung ersetzen
Für die Grundfähigkeitsversicherung ist mir gerade beim Holzhacken etwas eingefallen: Denn, obwohl ich eher ein Arbeiter der Stirn bin und mein Geld beinahe komplett körperlos verdiene, gibt es in meinem Alltag immer wieder Situationen, in denen ich teilweise ziemlich stark auf meinen Körper angewiesen bin. Und ich denke mal, dass das vielen anderen Menschen auch so geht.
Bei mir ist das keine Absicht, sondern es sind eher so Dringlichkeiten, die zu erledigen sind – wie eben die Sache mit dem Holz, das im Ganzen nun mal nicht in den Kamin passt. Aber wenn man sich mal mit jungen Leuten unterhält, dann reden vor allem die mit akademischem Hintergrund von einer Work-Life-Balance. Das bedeutet also, dass ihnen neben der Arbeit ein entsprechender Ausgleich in der Freizeit sehr wichtig ist – und wichtige Dinge muss man versichern.
Die Arbeit versichert man über eine Berufsunfähigkeitsversicherung und die Freizeitaktivitäten über eine Grundfähigkeitsversicherung. Entweder, weil einem tatsächlich Kosten entstehen – schließlich muss dann jemand anderes das Holz an meiner Stelle hacken. Oder weil man die verlorene Fähigkeit technisch oder medizinisch ausgleichen kann.
Vor Kurzem hat ja der Verbraucherschutz einen Shitstorm kassiert, weil behauptet wurde, wer eine BU-Versicherung hat, brauche keine Unfallversicherung mehr. Da ließe sich darüber streiten. Ich denke aber, dass die Grundfähigkeitsversicherung in vielen Fällen tatsächlich eine Unfallversicherung ersetzen könnte. Und durch die BU-Option wäre das auch schon bei Kindern sinnvoller.
Am Ende tun wir ja nicht nur den Kunden, sondern eben auch uns selbst als Vermittler etwas Gutes, wenn wir unser Portfolio erweitern und uns so vor möglichen Ausfallrisiken schützen. Dann kann 2023 kommen.
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