So könnte die Pflegeversicherung eine Zukunft bekommen
Der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) hat Ideen, wie man Pflege künftig bezahlen könnte. Und zwar gerecht gegenüber den einzelnen Generationen und nachhaltig. Dafür legt er das Papier „Neuer Generationenvertrag“ vor. Das soll dem Umstand Rechnung tragen, dass die sich wandelnde Demografie (längere Leben, weniger Nachwuchs) die Soziale Pflegeversicherung (SPV) vor ernste finanzielle Probleme stellt.
Stark vereinfacht ausgedrückt soll die SPV im Grunde jetzt dort bleiben, wo sie gerade ist. Für den Rest inklusive aller dann entstehenden Lücken sollen die Menschen künftig selbst einen Vertrag abschließen.
Diese Punkte schlägt der PKV-Verband vor:
Dynamik im hohen Alter …
… aber nicht beim Beitrag, sondern bei der Leistung. Ab einem Alter von 85 Jahren sollen die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegepflichtversicherung mit den realen Kosten mitwachsen und sie zur Hälfte abdecken.
Dafür weniger Dynamik im niedrigeren Alter
Im Gegenzug soll zwischen 60 und 84 Jahren irgendwann keine Dynamik bei den Leistungen mehr greifen. Der PKV-Verband will sie „schrittweise abschmelzen“, wie er es nennt. Alle nach 1960 Geborenen würden dann auf dem heutigen Niveau verharren und müssten für den Rest selbst vorsorgen.
Mehr private Zusatzversicherungen
Pflegezusatzversicherungen sollen Lücken schließen, die sich wie oben schon angedeutet zwischen der SPV und tatsächlichen Pflegekosten öffnen. Das sei zu bezahlbaren Preisen gut möglich, meint der Verband. Oft könne es auch schon reichen, das Pflegemonatsgeld für die Vorsorge niedriger anzusetzen.
Pflegevorsorge staatlich fördern
Um die private Vorsorge mit Staates Hilfe voranzubringen, kann sich der PKV-Verband einige Hebel vorstellen. Betriebliche Pflegeversicherungen sollen steuer- und sozialabgabenfrei sein. Private Beiträge soll man von der Steuer absetzen können. Wem das nichts bringt, weil die Steuerlast nur gering ist, der soll direkte Zuschüsse bekommen. Ältere, die recht hohe Beiträge zahlen müssten, sollen sich per Einmalbeitrag ein günstigeres Einstiegsalter sichern können und damit die Beiträge niedrig halten.
Vor allem durch die nach Jahrgängen gestaffelte Dynamik sinken die Leistungsansprüche an die SPV mit jedem Jahrgang, heißt es weiter vom PKV-Verband. Damit könne der Beitragssatz bis 2042 stabil bleiben.
Parallel dazu schaffe die kapitalgedeckte Pflegevorsorge (jeder hat einen eigenen Vertrag) eine „demografiefeste Finanzierungsbasis für eine angemessen honorierte und menschenwürdige Pflege“.
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